Foto: Klaus Meyer, WN Das „Job-Sharing“ klappt bei den Everswinkeler und Alverskirchener Christdemokraten seit vielen Jahren problem- und nahtlos. Am Donnerstagabend stand einmal mehr der Wechsel beim Vorsitz des CDU-Gemeindeverbandes an. Eine mühelose Aufgabe für Wahlleiter Bernhard Rotthege, der mit launigen Worten die Wahlgänge im Landhaus Bisping leitete und kommentierte. Und der blitzsaubere Ergebnisse für die Kandidaten verkünden konnte – für Werner Lemberg als Vorsitzenden und zugleich Mitgliederbeauftragten, für Stellvertreterin Magdalene Wierbrügge, für Schriftführerin Brigitte Klausmeier, für Schatzmeister Lars Thiemann sowie für die Beisitzer Katja Börding, Dirk Folker, André Gerbermann, David Schubert, Bernd Schulze Zurmussen und Birgit Splettstößer. Das Führungs-Duo mit den vertauschten Rollen konnte sich zuvor beim Tätigkeitsbericht kurz fassen, war doch schon bei den beiden Ortsversammlungen intensiv Bilanz gezogen worden. Ein Thema gab‘s aber dennoch: „Unser Wahlkampf . . . was sollen wir sagen?“, setzte die Everswinkeler Ortsunionsvorsitzende zum Rückblick auf die Europawahl an. „Wir können stolz sein auf die tolle Wahlbeteiligung“ (74,3 Prozent), freute sie sich, räumte aber zugleich ein, „auch wir haben Verluste eingefahren“. Für den Alverskirchener CDU-Chef stand fest, dass einige thematische Punkte untergegangen seien. „Wir müssen versuchen, den grünen Trend etwas volkswirtschaftlicher anzupacken.“ Es sei unabdingbar, die Wirtschaft im Allgemeinen und die Landwirtschaft wettbewerbsfähig zu halten. Wierbrügge schlussfolgerte für die CDU allgemein, „wir haben es nicht geschafft, Antworten auf Themen gerade der Jugendlichen zu finden“. Bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr – der Personen- und Parteiwahl auf Ortsebene – werde das eine ganz andere Geschichte, ist sich Lemberg sicher. Nach den Sommerferien werden man beginnen, sich mit der Thematik intensiver zu befassen. „Bei der Kommunalwahl wird es wieder teurer“, so Lemberg. Aber die Kasse der Christdemokraten ist für den Wahlkampf gut gefüllt. Schatzmeister Thiemann präsentierte ein leichtes Plus im vergangenen Jahr und einen beruhigenden Kontostand. Breiten Raum nahm in der Versammlung ein Vortrag von Bürgermeister Sebastian Seidel über aktuelle kommunalpolitische „Baustellen“ ein. Das Spektrum reichte vom wechselvollen Thema Windenergie über die Baugebiete Bergkamp III und Königskamp III bis zu Landesentwicklungsplan (LEP) und Gemeindeentwicklungskonzept. Letzteres „werden wir in diesem Jahr anpacken“, nachdem die Lenkungsgruppe mit den externen Unterstützern Caroline Dietrich und David Sommer die Arbeit aufgenommen habe. Diverse Themen, diverse Fragen stehen an, und Seidel hofft, „dass ein Ruck durch die Bevölkerung geht“, sich für den eigenen Ort zu engagieren. Denn: „Es geht um unsere Zukunft.“ Seidel skizzierte den Planungsstand der beiden Baugebiete. Beim Bergkamp III habe man „die ersten Visionen, wie es aussehen soll“. Dazu gehöre auch eine KiTa, denn das Baugebiet werde Familien anziehen und es würden Kinder geboren. „Wir wollen nicht noch einmal in eine Drucksituation kommen“, spielte er auf die jüngste Vergangenheit und die „Rettung“ durch den neuen Johannes-Kindergarten an. Auf die Bauplätze warten viele Interessierte. 319 sind es derzeit. „Die Interessentenliste ist sehr voll, das werden wir mit dem Baugebiet nicht decken können“, und deshalb sei die Gemeinde bemüht, weitere Flächen zu finden. 40 Interessenten seien es, die auf der Liste für den „Königskamp III“ in Alverskirchen stehen. Das Areal umfasst 14 Einfamilienhäuser, eine Reihenhausgruppe mit fünf Wohneinheiten, ein Mehrfamilienhaus mit bis zu sechs Wohneinheiten sowie drei Kirchengrundstücke. Der Satzungsbeschluss ist noch vor der Sommerpause geplant, die Vermarktung soll ab August starten. Zunächst wird sich der Planungsausschuss mit 50 Seiten Einwendungen zu der Planung befassen dürfen. Erfreut zeigte sich Seidel, dass der künftige LEP in kleinen Dörfern wie Alverskirchen eine bedarfsgerechte Siedlungsentwicklung zum Allgemeinen Siedlungsbereich ermöglichen werde, wenn „ein hinreichend vielfältiges Infrastrukturangebot zur Grundversorgung“ sichergestellt werde. „Das ist ein Mehr an kommunaler Planungshoheit, aber auch ein Mehr an Verantwortung, dass uns zurückgegeben wird“, bilanzierte der Bürgermeister zufrieden.